Beim Bau eines jeden Kellers ist die Erde im ehemaligen Arbeitstrichter wesentlich wasserdurchlässiger als der originäre Boden, da im Arbeitstrichter die Erde niemals so verdichtet werden kann, als wäre sie nie angerührt worden. Bei Niederschlag versickert Wasser in diesem Trichter, bis es auf originär verdichteten Boden trifft. Hier staut sich das Wasser und übt Druck auf das Bauteil aus. Bei immer heftigerem Starkregen fällt so viel Wasser, dass Boden und Kanalisation die Wassermassen nicht mehr aufnehmen können. Die Häuser müssen hierfür nicht unbedingt am Hang oder in der Nähe von Flüssen liegen.
Beim Lastfall drückendes Wasser wird davon ausgegangen, dass das Gründungsbauteil dauerhaft oder vorwiegend im Wasser steht. Anders als beim Lastfall "zeitweise aufstauendes Sickerwasser" liegt der Bemessungswasserstand weniger als 30 cm unterhalb der Bodenplatte. Der Bemessungswasserstand ist der höchste gemessene Grund- bzw. Hochwasserstand. Solche Belastungen erfordern in punkto "nachträgliche Abdichtung von innen" Sanierungssysteme, die langfristig funktional sein müssen.
Hinzu kommt, dass durch die sich wandelnde Wettersituation in Europa, Gebäude heutzutage von Druckwasser betroffen sind, die früher vielleicht nur mit aufsteigender Feuchtigkeit klassifiziert wurden. Sprich: bei einer nachträglichen Abdichtung sollten diese Überlegungen berücksichtigt werden.
In Zukunft rechnet der Deutsche Wetterdienst mit mehr Stürmen, extremen Regenfällen und Hitzewellen aufgrund der Klimaerwärmung. Der DWD-Experte Thomas Deutschländer meinte bei der jährlichen Klima-Pressekonferenz des Wetterdienstes am 6. März 2018 in Berlin, dass es sinnvoll sei, sich schon heute auf eine Zukunft mit mehr Wetter- und Klimaextremen auch in Deutschland einzustellen.
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